Beleuchtung & Wärme
Wer Leopardgeckos artgerecht halten oder gar züchten will, muss den Tieren eine geeignete Beleuchtung und Wärmequelle zur Verfügung stellen. Früher wurden Leopardgecko-Terrarien vorwiegend durch Leuchtstoffröhren beleuchtet und mit einem Heizstein oder einer Heizmatte auf die richtige Temperatur erhitzt. Da diese Wärmeerzeugung von unten her allerdings unnatürlich ist, wird das Terrarium mittlerweile fast nur noch mit Hilfe der Beleuchtung beheizt. Der Einfachheit halber und um einen regelmässigen Rhythmus zu erzeugen, empfehlen wir den Einsatz von Zeitschaltuhren.
Wir unterscheiden bei der Beleuchtung zwischen der Grundbeleuchtung und der Wärmeerzeugung.
Grundbeleuchtung
Während Leopardgeckohalterinnen und -halter früher oft nur schlichte T8-Leuchtstoffröhren und einfache Glühbirnen oder Spotlampen zur Ausleuchtung eines Terrariums zur Verfügung standen, ist die Auswahl an guten Leuchtmitteln heutzutage viel breiter. Obwohl Leopardgeckos tagsüber häufig zurückgezogen in ihren Verstecken auf die Dämmerung und Nacht warten, ist eine gewisse Lichtquelle dennoch nötig. Die Beleuchtung signalisiert dem Gecko den Tag-Nacht-Wechsel und signalisiert somit seine Aktivitätsphase. Auch zeigt die Dauer der Beleuchtung dem Reptil in vielen Fällen an, welche Jahreszeit gerade herrscht.
Leopardgeckos benötigen von Februar bis November eine Beleuchtungsdauer von 12 bis 14 Stunden. Von wann bis wann die Beleuchtung des Terrariums eingeschaltet ist, hängt vom Standort des Terrariums und Ihren Gewohnheiten ab. Dem Gecko ist es grundsätzlich nicht wichtig, ob das Licht im Terrarium von 07.00 Uhr bis 19.00 Uhr oder 10.00 Uhr bis 22.00 Uhr eingeschaltet ist. Steht das Terrarium allerdings in einem sehr hellen Raum mit viel Tageslicht, macht es wenig Sinn, die Beleuchtung erst um 11.00Uhr einzuschalten und um 23.00 Uhr wieder auszuschalten, wenn dass Terrarium schon um 07.00 Uhr von Tageslicht erhellt wird. In diesem Falle würde den Geckos gerade mal eine Aktivitätszeit von 8 Stunden bleiben, was natürlich viel zu wenig ist. Genauso ist es auch wenig ratsam, die Beleuchtung um 06.00 Uhr einzuschalten und um 18.00 Uhr abzuschalten, wenn sie täglich bis 23.00 Uhr den Fernseher oder andere Lichtquellen eingeschaltet haben und diese das Terrarium stark erhellen. In den Wintermonaten wird die Beleuchtungdauer langsam verringert und gegen Frühling wieder erhöht. Mehr dazu erfahren Sie unter der Rubrik Winterruhe.
Die Grundbeleuchtung eines Terrariums bildet beispielsweise eine Leuchtstoffröhre. Sie können dabei eine früher übliche T8-Leuchtstoffröhre oder aber ein energiesparenderes T5-Leuchtmittel verwenden. Um die Lichtintensität noch zu erhöhen, empfiehlt sich der Einsatz eines einfachen Aluminiumreflektors, der das nach oben abgegebene Licht reflektiert und nach unten ins Terrarium zurückstrahlt. Auch die mittlerweile gängigen LED-Leuchtmittel können grundsätzlich verwendet werden. Allerdings erzeugen die meisten handelsüblichen LEDs ein Lichtspektrum, welches für Leopardgeckos als türkisfarbenes Licht wahrgenommen wird. Für uns Menschen ist dies nicht sichtbar. Für das menschliche Auge erscheint auch das Licht dieser Leuchtmittel als weiss und hell. Es gibt zwar auch speziell für den Terrariengebrauch verwendbare LEDs, jedoch sind diese oft etwas teuer in der Anschaffung. Sollten Sie sich also für den Einsatz von LEDs entschliessen, empfehlen wir dringend, Beleuchtungsartikel aus dem Terraristikhandel zu verwenden. Aber auch bei Leuchtstoffröhren ist dringend darauf zu achten, dass diese über ein Tageslichtspektrum verfügen und nicht "kaltweisses" oder gar "warmweisses" Licht abgeben.
Die Grundbeleuchtung wird meist im Terrarium angebracht. Sie kann aber unter Umständen, gerade bei Glasterrarien. auch ausserhalb des Terrariums montiert werden. Für den Fall, dass Sie ein Leuchtmittel mit UV-Anteil als Grundbeleuchtung wählen, bedenken Sie bitte, das UV-Strahlen von Glas herausgefiltert werden.
T5- und LED-Beleuchtung (von links nach rechts)
T5- und LED-Beleuchtung (von links nach rechts)
T5- und LED-Beleuchtung (von links nach rechts)
Zur Grundbeleuchtung eignen sich T8-, T5- und bedingt auch LED-Leuchtmittel.
T5-Leuchtbalken
LED-Leuchtbalken
T5-Leuchtbalken
Beispiele einer T5 und LED-Beleuchtung.
Ein viel und sehr kontrovers diskutiertes Thema ist die Frage, ob Leopardgeckos UV-Strahlung benötigen. Unserer Erfahrung nach ist der Einsatz von UV-B-Bestrahlung nicht zwingend nötig, sofern den Tieren das wichtige Vitamin D3 über ein Vitaminpräparat verabreicht wird. Wir haben die wichtigsten Punkte dazu kurz zusammengefasst: UV-Beleuchtung.
Wärmeerzeugung
Leopardgeckos sind wechselwarme (poikilotherme) Tiere. Dies bedeutet, dass sie nicht in der Lage sind, die für ihren Stoffwechsel benötigte Körperwärme selbst zu produzieren, wie dies beispielsweise der menschliche Körper tut. Reptilien sind demzufolge abhängig von der Umgebungstemperatur. Einheimische Eidechsen beispielsweise nutzen dafür vorwiegend die Strahlung des Sonnenlichts und die Wärme des Substrats (z.B. Steine). Folglich müssen im Leopardgecko-Terrarium also warme Stellen geschaffen werden, bei welchen sich die Tiere aufwärmen können. Dies geschieht am besten mittels Wärmestrahler. Tagsüber sollte die Temperatur im Terrarium circa 28°C betragen. In kühleren Bereichen sollte die Temperatur etwa bei 22 bis 24 °C liegen. Die Temperatur unter einem Wärmestrahler sollte lokal 35 bis 40 °C betragen. Um diese Wert zu erreichen, ist es oft förderlich, die Wärmequelle nicht in der Mitte, sondern im linken oder rechten Drittel Ihres Terrariums anzubringen. Somit entsteht ein gutes Temperaturgefälle (siehe Skizze unten). Nachts lässt man die Temperatur auf Zimmertemperatur (18 bis 22°C) absinken. Sämtliche Wärmequellen werden nachts ausgeschaltet. Auch bei den Wärmestrahlern gibt es ganz unterschiedliche Modelle. Sie können beispielsweise einen normalen Wärmespot oder auch einen Halogenstrahler verwenden. Welche Wattzahl für Sie dabei in Frage kommt, ist von Ihrem Raumklima, dem Terrarienmaterial, der Terrariengrösse sowie der Einrichtung abhängig. Da ein Universalrezept nicht gegeben werden kann, bleibt es an Ihnen, die optimale Stärke vor dem Einzug der Tiere zu erproben. Messen Sie dazu die Temperaturen in den verschiedenen Wärmezonen.
Skizze einer möglichen Wärmeaufteilung im Terrarium. Um ein optimales Wärmegefälle zu erzielen, bringen Sie die Wärmelampen am besten nicht in der Mitte des Terrariums an.
Verwenden Sie für Spotlampen auf jeden Fall Keramikfassungen. Durch die entstehende Hitze gehen Kunststofffassungen in der Regel schnell kaputt. Um die Tiere vor Verbrennungen zu schützen, muss sichergestellt werden, dass der Wärmestrahler für die Leopardgeckos nicht erreichbar ist. Wer ganz sicher gehen möchte, bringt ausserdem einen Schutzkorb an. Der Vorteil eines Schutzkorbes ist nicht nur die ausgeschlossene Verbrennungsgefahr für Ihre Geckos; er verhindert auch das seitliche Abstrahlen von Licht. So blendet ein Wärmestrahler mit Schutzkorb Sie nicht, wenn Sie ins Terrarium hineinschauen. Alles in allem also ein sehr empfehlenswertes Zubehör. Die Anzahl von Wärmespots ist abhängig vom Terrarium. Bei einer Grösse von 120 cm x 60 cm x 60 cm sind ein bis zwei Wärmespots bzw. Wärmeplätze ausreichend.
Es hat sich übrigens bewährt, unter die Wärmespots Schiefersteine zu legen. Diese werden von den wechselwarmen Tieren nach Einbruch der Nacht sehr gerne zum Aufwärmen genutzt, da gerade dunkle Steinflächen Wärme sehr gut speichern.
Den Einsatz von Wärmematten oder Heizkabeln empfehlen wir nicht. Wie oben bereits erwähnt, ist diese Art der Erwärmung äusserst unnatürlich. In der Natur wird die Erdoberfläche in aller Regel von der Sonne erwärmt, wobei das Erdreich kühl bleibt. Lediglich zur Aufzucht der Jungtiere oder zu Quarantänezwecken sollte eine kurzfristige Beheizung durch Heizmatten in Erwägung gezogen werden.
Blaues Mondlicht ist für Reptilien ungeeignet. Für kurzzeitige Beobachtungen kann es dennoch eingeschaltet werden.
Verwenden Sie unbedingt Keramikfassungen. Plastikfassungen sind für den Einsatz im Terrarium ungeeignet.
Um Verbrennungen der Tiere vorzubeugen, empfiehlt es sich, einen Schutzkorb anzubringen.
Nachtbeleuchtung / Mondlichter
Immer wieder werden wir gefragt, ob der Einsatz eines sogenannten Mondlichts eine gute Idee sei.
Als Mondlicht werden kleine Leuchtquellen bezeichnet, die üblicherweise aus LED-Leuchtdioden gefertigt sind. Meist geben diese ein schwaches, blaues Licht ab. Diese kleinen Lichter ermöglichen es der Halterin oder dem Halter, die Terrarientiere auch nachts zu beobachten, ohne dabei die Terrarienbewohner zu stören. Das blaue Licht soll dabei das Mondlicht imitieren.
Leopardgeckos benötigen immer ein gewisses Restlicht, um bei Dunkelheit noch sehen zu können. In einem absolut dunklen Raum sieht auch ein Leopardgecko nichts mehr. Wenn Sie also Ihr Terrarium in einem nachts ganz dunklen Raum platziert haben, macht es durchaus Sinn, eine kleine Lichtquelle anzubringen. Vom blauen Licht der handelüblichen Mondlampen ist allerdings abzuraten. Einerseits ist echtes Mondlicht nicht blau, andererseits signalisiert blaues Licht einem Organismus, dass es Tag ist. Verwenden Sie daher besser ein schwaches, weisses Mondlicht. Genauere Angaben zu diesem Thema finden sie unter dem Link Mondlicht (externer Link).
Blaues Mondlicht ist für Reptilien ungeeignet. Für kurzzeitige Beobachtungen kann es dennoch eingeschaltet werden.